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An der Kofel-Zukunft hängt mehr als nur eine Gondel

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Die Pendelbahn und ihre Talstation: Auch die Politik ist sich ob des Standorts in der Zukunft noch uneins.
Foto: Thomas Böhm / TT

Die Grünen warnen vor dem Neubau einer „08/15-Bahn“, ÖVP und FPÖ sehen Igler Schicksal nicht an die Talstation geknüpft. Für die SPÖ ist „alles denkbar“.

Von Manfred Mitterwachauer (TT)
 

Innsbruck – Die von der Innsbrucker Bürgermeisterliste FI favorisierten und im Patscherkofel-Beirat bereits präsentierten Pläne, die Pendelbahn samt Talstation im Igler Zentrum aufzulassen, trifft nicht alle Geschmäcker. Der gewählte Stadtteil-Unterausschuss hätte zwar nichts gegen den nun angedachten Neubau einer Kombi-Bahn (Sessel und Gondel), fordert aber, dass diese in Richtung Igls verlängert wird und nicht erst an der Römerstraße startet, die TT berichtete.

Ein Ja seitens der Grünen werde eine Kombi-Bahn-Lösung nicht bekommen, sagen Klubobfrau Uschi Schwarzl und Beiratsmitglied Thomas Carli. Nicht nur, weil die Grünen die volle Weiterführung des Skibetriebs mit dieser Variante auf Jahrzehnte einzementiert wähnen. Auch weil sie befürchten, dass ein solcher Neubau nur eine „08/15-Bahn“ mit sich bringen würde. Dem Patscherkofel würde so sein unverwechselbarer Charakter (Pendelbahn) genommen – und nicht adäquat ersetzt, so die grüne Befürchtung. „Es macht Sinn, jetzt etwas Geld in die Hand zu nehmen und die Gondeln zu sanieren“, sagt Schwarzl. Die Zeit, die damit gewonnen wäre, könnte genutzt werden, damit sich der Gemeinderat darüber klar werden könne, was Innsbruck mit dem Patscherkofel in Zukunft anstellen will. Interne Gutachten besagen, dass hinsichtlich der Gondeln ab 2016 Handlungsbedarf bestünde. Darüber hinaus gebe es für die Kombi-Bahn noch immer keine Businesspläne, kritisieren die Grünen.

Er könne die Wünsche des Igler Ausschusses nachvollziehen, sagt ÖVP-Stadtrat Franz Gruber. Auch die schwarze Opposition fordere eine Anbindung einer neuen Bahn an das Igler Zentrum: „Nur in welcher Form?“ Gruber rät den Iglern, hier offen für „neue Pfade“ zu sein, denn: „Auch die Pendelbahn hat den Niedergang des Tourismus in Igls nicht hintangehalten.“

Dem kann sich auch FPÖ-Obmann Markus Abwerzger nur anschließen: „Die Zukunft von Igls hängt nicht nur von der Talstation ab.“ Die Variante Römerstraße sei für die Blauen „sehr verlockend“, primär zähle der Erhalt eines Ganzjahresbetriebs am Kofel: „Die Diskussion bei uns im Klub ist noch im Gange.“

Festlegen will sich auch die SPÖ noch nicht, eine Projektpräsentation im Klub sei noch ausständig, sagt Obmann Arno Grünbacher. Zeitdruck für eine Entscheidung sehe er indes keinen. Wichtig sei die Nutzung als Skiberg. Aber wie und wo? Da sei für die SPÖ alles denkbar, so Grünbacher. Dass die Stadt die Bahnen nur kaufe, um den Status quo zu erhalten, „wäre aber nur mäßig intelligent“.