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Zukunftspläne für den Kofel: „Sanierung hat keine Mehrheit“ (TT)

Innsbrucks Bürgermeisterin erteilt Igler Ausschusswünschen nach Erhalt der Patscherkofel-Talstation eine Absage. Harsche Kritik an grüner Gondelsanierung, Congress-Trasse wird geprüft.

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Die Pendelbahn am Patscherkofel.
© Thomas Böhm

von Manfred Mitterwachauer, TT

Innsbruck – Das Einzige, das die Grünen mit dem gewählten Igler Unterausschuss in der Debatte um die Zukunft des Patscherkofels eine, sei die Forderung nach Erhalt der alten Talstation. Das sagt Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI). Doch beim Motiv, analysiert sie weiter, lägen beide meilenweit auseinander. Der Igler Ausschuss wolle die Talstation, weil man um einen Anschluss des Dorfs an den Hausberg kämpfe. Die Grünen hielten an der Pendelbahn fest, weil sie gegen den Vollerhalt des Skigebiets seien – wider der überwiegenden Meinung im Gemeinderat.

Oppitz-Plörer kann mit beiden Positionen nicht viel anfangen. Das stellte sie gestern mit Nachdruck am Rande einer Pressekonferenz fest. Die Grünen wüssten genau, sagt die FI-Chefin, dass „die alten Gondeln ab 2016 nicht mehr fahren werden“. Die von ihnen geforderte Sanierung der Gondeln, um damit Zeit für weitere Debatten und Untersuchungen einer neuen Zukunft am Kofel zu gewinnen, „hat keine Mehrheit im Gemeinderat“. Mit Minimum 2,5 Mio. € müssten nicht nur die Gondeln, sondern ein ganzes System „wie ein Oldtimer händisch hergerichtet werden“. Der Zeitdruck könne aus der Debatte nicht herausgenommen werden. Alles andere sei, „Sand in die Augen der Menschen streuen“.

Dass die Zukunft des Kofels ausschließlich in einer Kombibahn liege – diese Entscheidung hat Oppitz-Plörer für sich schon getroffen. Und damit auch jene für das Aus der alten Talstation in Igls. Dem Igler Ausschuss rät sie daher, „nicht weiter die Asche anzubeten, sondern das Feuer für die Zukunft zu entzünden“.

16,6 Mio. € soll eine sowohl mit Gondeln als auch mit Sesseln bestückbare Kombibahn von der Römerstraße laut aktuellen Kostenschätzungen kosten. Eine neue Trasse bis (etwas oberhalb) der jetzigen Pendelbahn-Bergstation wird bereits auf informellem Wege ausgelotet – mit der Agrargemeinschaft/Waldinteressentenschaft Igls, die TT berichtete. Ohne Agrar läuft nichts.

Was noch offen und Gegenstand neuerlicher Prüfungen sei, sagt Oppitz-Plörer, sei der jüngst aus Agrarkreisen lautgewordene Vorschlag einer Weiterführung solch einer Kombibahn zum Congress Igls. Eine Variante, deren Charme sich die Bürgermeisterin nicht ganz entziehen kann. Als da wäre eine Aufwertung für das Congress, eine Zusammenlegung von Bahn- und Congress-Parkplatz und die Reduzierung des Verkehrs durchs Igler Zentrum. Doch der Haken wiegt schwer: Eine Verlängerung bzw. zusätzliche Bahn von der Römerstraße Richtung Igls würde an die acht Mio. € kosten, sagt sie.

Kosten, die der Igler Unterausschuss bezweifelt. Zwar kann er sich mit einer Kombi-Bahn anfreunden, aber nur, wenn diese zur bestehenden Talstation geführt werde.

Dass die neue Bahn auch optisch zum Stadtauftritt passen müsse und Tal- wie Bergstation keine simplen „Funktionsschachteln“ werden dürfen, ist Oppitz-Plörer bewusst. Deshalb seien sämtliche Finanzierungsschätzungen „noch ohne Architekturkosten“ getroffen.

Für den Patscherkofel hat Oppitz-Plörer konkrete Attraktivierungsideen. Eine neue Rodelbahn, ein Rad-Angebot für Freerider/Downhiller, eventuell eine Congress-Außenstelle am Berg. Und im Tal, in Igls? Wird die Pendelbahn eingestellt, könnte der Golfplatz erweitern. Auch das ist lange geplant. Eine allfällige Talstation beim Congress wäre dem nicht abträglich.

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